Ethikkodex

Ich verpflichte mich, den nachstehenden Ethikkodex gegenüber Coachees, Auftraggebern, Dritten und der allgemeinen Öffentlichkeit einzuhalten und zu leben. Dieser Ethikkodex basiert auf den Grundsätzen der Professionalität und dem Ethikkodex der International Coaching Federation (ICF)

Dieser Ethikkodex dient als Grundlage für mein professionelles Verhalten als Coach. Ich werde mich stets danach richten und ihn gegenüber meinen Coachees, Auftraggebern, Dritten und der allgemeinen Öffentlichkeit wahrnehmen und leben.

1. Definitionen

1.1.  Coaching

Unter Coaching verstehen wir eine partnerschaftliche Beziehung zwischen Coach und Coachee (Klient), in der reflektierende Prozesse angeregt werden und kreative Methoden zur Unterstützung der Entfaltung und Umsetzung des individuellen Potenzials zum Einsatz kommen.

1.2. Professionelle Coaching-Beziehung

Eine professionelle Coaching-Beziehung liegt vor, wenn das Coaching durch eine Vereinbarung oder einen Vertrag geregelt ist, in dem die Verantwortlichkeiten aller Parteien festgelegt sind.

1.3. Rollen einer Coaching-Beziehung

Eine Coaching-Beziehung umfasst grundsätzlich die Rollen des Coaches, Coachees und Auftraggebers. Es kann jedoch notwendig sein, zwischen dem Coachee und dem Auftraggeber zu unterscheiden. In den meisten Fällen sind der Coachee und der Auftraggeber jedoch dieselbe Person. In solchen Fällen verwenden wir den Begriff “Coachee”. Um Klarheit zu schaffen, definieren wir die Rollen wie folgt:

1.3.1  Der Coach

Der Coach ist die Person, die in der Coaching-Beziehung die Verantwortung für den Coaching-Prozess trägt und eine Vergütung für die erbrachten Coaching-Leistungen erhält.

1.3.2  Der Coachee (Klient)

Der Coachee (Klient) ist die Person, die gecoacht wird. Es kann sich auch um mehrere Personen handeln.

1.3.3  Der Auftraggeber

Der Auftraggeber bezieht sich auf die Einrichtung, das Unternehmen oder die Person (einschließlich ihrer Vertreter), die das Coaching in Auftrag geben oder bezahlen. In Coaching-Vereinbarungen oder -Verträgen müssen die Rechte, Rollen und Pflichten sowohl des Coachees als auch des Auftraggebers klar definiert sein (sofern es sich nicht um dieselbe Person handelt).

2. Professionelles Verhalten

2.1. Allgemeines Verhalten

Als Coach verpflichte ich mich:

  • Bei jeder Interaktion, einschließlich meiner Tätigkeit als Trainer, Mentor oder Supervisor von Coaches, stets in Übereinstimmung mit diesem Ethikkodex zu handeln.
  • Nur wahre und genaue Aussagen über meine Coaching-Leistungen oder das Berufsfeld des Coachings mündlich oder schriftlich abzugeben.
  • Meine Qualifikationen, Kompetenzen, Erfahrungen und fortlaufende Weiterbildungen im Bereich Coaching wahrheitsgemäß darzustellen.
  • Die Bemühungen und Beiträge anderer anzuerkennen und diese nicht als meine eigenen auszugeben. Ich bin mir bewusst, dass Verstöße gegen diesen Grundsatz zu rechtlichen Schritten seitens Dritter führen können.
  • Jederzeit persönliche Umstände zu erkennen, die meine Coaching-Leistung oder beruflichen Beziehungen beeinträchtigen, ihnen schaden oder in Konflikt mit ihnen geraten können. Falls dies der Fall ist, werde ich umgehend professionelle Hilfe in Anspruch nehmen und die erforderlichen Maßnahmen ergreifen, einschließlich einer möglichen Auszeit oder Beendigung meiner Tätigkeit als Coach.
  • Ich erkenne an, dass dieser Ethikkodex für meine Beziehung zu Coachees, Auftraggebern, Schülern, Mentees und Supervisanden im Bereich des Coachings gilt.
  • Ich werde Forschungsarbeiten fachkundig, aufrichtig und gemäß anerkannten wissenschaftlichen Standards durchführen und dokumentieren. Ich werde meine Forschungsarbeit nur mit der Zustimmung aller Beteiligten durchführen und sicherstellen, dass niemandem Schaden zugefügt wird. Dabei werde ich alle geltenden Gesetze des Landes einhalten, in dem die Forschung durchgeführt wird.
  • Ich werde sämtliche Dokumentationen meiner Arbeit als Coach, einschließlich elektronischer Dateien und Kommunikationen, so erstellen, aufbewahren und vernichten, dass Vertraulichkeit und Datenschutz gewährleistet sind und alle geltenden gesetzlichen Bestimmungen eingehalten werden.
  • Ich werde Kontaktdaten von Coachees und Auftraggebern (Adressen, E-Mail-Adressen, Telefonnummern usw.) ausschließlich in dem Umfang und zu den Zwecken verwenden, die von mir als notwendig erachtet werden.

2.2. Interessenkonflikte

Als Coach verpflichte ich mich:

  • Mich jeglicher tatsächlichen oder potenziellen Interessenkonflikte bewusst zu sein und diese offen und aufrichtig zu besprechen, mit dem Ziel, diese zu klären. Es kann auch bedeuten, dass ein Interessenkonflikt zur Beendigung einer Coaching-Beziehung führen kann.
  • Jegliche erwarteten Vergütungen, die ich von Dritten erhalte oder an Dritte leiste, im Zusammenhang mit Empfehlungen, die mich betreffen, gegenüber Coachees und Auftraggebern offenzulegen.
  • Keinen persönlichen, beruflichen oder finanziellen Nutzen aus der Coach-Coachee-Beziehung zu ziehen, der über die vereinbarte oder vertraglich festgelegte Vergütung hinausgeht.
  • Unabhängig von der Art und Höhe der Vergütung eine gleichberechtigte Coach-Coachee-Beziehung aufrechtzuerhalten.

2.3. Professionelles Verhalten gegenüber Coachees

Als Coach verpflichte ich mich:

  • Ethisch korrekt und wahrheitsgemäß gegenüber Coachees, potenziellen Coachees und Auftraggebern über den potenziellen Mehrwert des Coaching-Prozesses und meiner Coaching-Leistungen Auskunft zu geben.
  • Im Erstgespräch oder in der ersten Coaching-Sitzung sicherzustellen, dass der Coachee und der Auftraggeber das Wesen des Coachings, die Grenzen der Vertraulichkeit, die finanziellen Vereinbarungen und die allgemeinen Rahmenbedingungen der Coaching-Vereinbarung verstehen.
  • Klar definierte Coaching-Vereinbarungen mit meinen Coachees und Auftraggebern ab dem Beginn der Coaching-Beziehung zu haben und diese zu respektieren. In diesen Vereinbarungen werden die Rollen, Verantwortlichkeiten und Rechte aller Beteiligten deutlich festgelegt.
  • Ich bin dafür verantwortlich, klare, angemessene und kultursensible Grenzen zu setzen, die den physischen und anderen Interaktionen mit meinen Coachees und Auftraggebern zugrunde liegen.
  • Ich werde sexuelle oder romantische Beziehungen mit aktuellen Coachees, Auftraggebern, Schülern, Mentees und Supervisanden vermeiden. Darüber hinaus werde ich auf potenzielle sexuelle Kontakte zwischen den Beteiligten achten und geeignete Maßnahmen ergreifen.
  • Ich respektiere das Recht des Coachees, die Coaching-Beziehung jederzeit gemäß den geltenden Bestimmungen zu beenden. Ich achte auf Anzeichen dafür, dass der Coachee keinen Nutzen mehr aus unserer Coaching-Beziehung zieht.
  • Falls ich der Meinung bin, dass ein anderer Coach oder eine andere Dienstleistung dem Coachee oder Auftraggeber besser dienen könnte, ermutige ich den Coachee, diese Änderung vorzunehmen. Wenn erforderlich oder angebracht, schlage ich dem Coachee die Dienste anderer Fachleute vor.

2.4. Schweigepflicht, Vertraulichkeit & Datenschutz

Als Coach verpflichte ich mich:

  • Eine strikte Schweigepflicht und Vertraulichkeit in Bezug auf alle Daten und Informationen der Coachees und Auftraggeber zu wahren, es sei denn, deren Offenlegung ist gesetzlich vorgeschrieben.
  • Klar festzulegen, wie Coaching-Informationen zwischen Coach, Coachee und Auftraggeber ausgetauscht werden.
  • Mit Coachees, Auftraggebern, Schülern, Mentees oder Supervisanden klare Vereinbarungen über die Bedingungen zu treffen, unter denen die Vertraulichkeit möglicherweise nicht gewährleistet werden kann (z. B. illegale Aktivitäten, gültige Gerichtsbeschlüsse oder Strafandrohungen, unmittelbar bevorstehende oder mögliche Gefahr für das eigene oder das Leben anderer usw.). Dabei stelle ich sicher, dass Coachee und Auftraggeber, Schüler, Mentee oder Supervisand dieser Einschränkung der Vertraulichkeit schriftlich und freiwillig zustimmen. Falls ich einen angemessenen Grund habe zu glauben, dass einer dieser Umstände vorliegt, kann es erforderlich sein, die entsprechenden Behörden zu informieren.
  • Von allen Personen, die mich bei meiner Arbeit mit Coachees unterstützen, verlange ich, dass sie den Abschnitt “2.4 – Schweigepflicht, Vertraulichkeit & Datenschutz” sowie die relevanten Teile dieses Ethikkodex einhalten.

2.5. Weiterbildung

Als Coach verpflichte ich mich:

Zur kontinuierlichen und fortlaufenden Weiterbildung und Weiterentwicklung meiner beruflichen Kompetenzen.